Ich kann mich noch gut an die Worte meines Englischlehrers erinnern, obwohl es inzwischen über 20 Jahre her ist : „Wenn ich alt bin, werde ich bei vollem Kühlschrank verhungern, weil ich die Verpackungen nicht mehr auf bekomme.“
Ja, wir haben gelacht damals, aber ist das wirklich so abwegig? Inzwischen habe ich da eigene Erfahrungen. Zum Glück ging es dabei nicht um Lebensmittel!
Von zwei Wochen war ich in München auf einem Workshop für Softwareentwicklung. Es ist immer eine gute Idee zu solchen Veranstaltungen einen USB-Stick mit zu bringen, denn man weiss nie, ob man nicht Beispielprogramme oder andere nützliche Informationen vom Dozenten bekommen kann. In der Regel ist das so, nur leider hatte ich das Pech meinen USB-Stick zu verlieren. Sehr ärgerlich!
Da keine sensiblen Daten auf dem Datenträger waren, bin ich am gleichen Abend in den nächsten Fachhandel gegangen, um mir Ersatz zu besorgen. Das war der einfache Teil. Kompliziert wurde es erst, als ich wieder in meinem Hotelzimmer saß und versuchte meine Neuerwerbung auszupacken. Es gelang mir nicht!
Im Zimmer und meinem Gepäck befand sich rein gar nichts, mit dem ich die stabile Blisterverpackung hätte öffnen können. Obwohl „öffnen“ vielleicht das falsche Wort ist, ich würde „zerstören“ bevorzugen, denn ein Öffnen der Verpackung ohne schweres Gerät war offensichtlich niemals vorgesehen.
Nicht nur, dass der USB-Stick in einer Hülle aus äusserst widerspenstigem Kunststoff eingebettet war, nein, im Inneren befand sich auch noch eine mehrseitige mehrsprachige Anleitung. Alles in allem wog die Verpackung samt Anleitung mehr als der USB-Stick selbst und hat wahrscheinlich auch bei der Herstellung mehr Energie verbraucht.
Ich wollte doch nur einen USB-Stick! Aber scheinbar sind es die Kleinigkeiten in unserer modernen Welt, die das Leben so überaus kompliziert machen.
ein hollix Posting
Vielen Dank auch an Jenny P. die meinen USB-Stick gefunden und mir zurück geschickt hat.